
Klettern im unbekannten Himalaya: Eine Expedition ins Salimor-Khola-Tal
Im Herbst 2023 brachen Matt Glenn, Hamish Frost, Paul Ramsden und Tim Miller zu einem außergewöhnlichen Abenteuer auf: einer Expedition in das abgelegene Salimor-Khola-Tal im äußersten Westen Nepals – eine der letzten weißen Flecken auf der Landkarte für Alpinisten.
Ziel der Reise war es, unberührte Gipfel in dieser rauen und kaum erschlossenen Grenzregion zu Tibet zu besteigen. Informationen über das Tal oder die umliegenden Berge gab es so gut wie keine – das Abenteuer begann also lange bevor überhaupt ein Klettergurt angelegt wurde.


Allein die Anreise glich bereits einer kleinen Odyssee: Nach der Landung in Dhangadhi folgte eine zweitägige Fahrt tief hinein ins Hügelland, ehe ein einwöchiger Fußmarsch Richtung Norden begann. Die Pfade waren schmal, teilweise ausgesetzt und führten durch steile Täler entlang wilder Flüsse – menschliche Spuren waren rar. Die wenigen Einheimischen, denen das Team begegnete, waren herzlich, aber auch sichtlich erstaunt über eine Kletterexpedition in dieser abgelegenen Region.
Am Basislager angekommen, teilte sich das Team in zwei Seilschaften auf, um unterschiedliche Ziele in Angriff zu nehmen. Paul Ramsden und Tim Miller entschieden sich für einen markanten, unbestiegenen Gipfel namens Surma-Sarovar (6.605 m). Über die Nordflanke wagten sie einen Vorstoß – ohne Informationen und ohne Spuren, ganz im Geiste des klassischen Alpinismus. In vier eisigen Tagen kämpften sie sich durch anspruchsvolles, technisches Gelände mit Schnee, Fels und komplizierter Routenfindung. Am Ende standen sie auf dem Gipfel – die erste Besteigung war gelungen.


„Es war klassischer Entdeckeralpinismus – ins Unbekannte aufbrechen und die Herausforderungen nehmen, wie sie kommen“, beschreibt Tim Miller ihr Erlebnis.
Zur gleichen Zeit nahmen Matt Glenn und Hamish Frost einen scharf geformten Gipfel in Angriff, den sie zuvor in einem vergletscherten Seitental entdeckt hatten. Nachdem sie ein Hochlager eingerichtet hatten, starteten sie einen Versuch über ein schmales Couloir an der Südostflanke. Doch kurz unterhalb des Gipfels zwangen zunehmende Lawinengefahr und schlechte Schneeverhältnisse sie zur Umkehr.

„Lieber werde ich von einem nicht erreichten Gipfel verfolgt als vom Verlust eines Freundes“, sagt Matt Glenn rückblickend. Eine kluge Entscheidung in einem Gelände, das keinerlei Fehler verzeiht."

Auch der Rückweg war kein Spaziergang – instabile Schneefelder und schwierige Abkletterpassagen verlangten volle Konzentration. Doch obwohl der Gipfel nicht erreicht wurde, hatten die beiden eine eindrucksvolle Linie durch unbekanntes Gelände gezogen – ein Erfolg, der für sich steht.
In einer Welt, in der viele Gebirge längst katalogisiert und durchklettert sind, bleibt der ferne Westen Nepals eine letzte Bastion des Abenteuers. Expeditionen wie diese...
...sind der Grund, warum wir bei Mountain Equipment genau das tun, was wir tun: wir entwickeln und produzieren die Ausrüstung, auf der man sich in jeder Situation verlassen kann.
Der Film „Salimor Khola“ begleitet diese außergewöhnliche Expedition – und erzählt von Freundschaft, Mut und der Faszination des Unbekannten.
Jetzt auf YouTube ansehen: Salimor Khola Film
Die Ausrüstung von Matt und Hamish auf dieser Tour findest du hier: https://www.mountain-equipment.com/collections/salimor-khola-kit-list
Der komplette Expeditionsbericht von Matt Glenn auf UKClimbing (ENG): https://www.ukclimbing.com/articles/in_focus/nepals_wild_west-15624
